Das Widerrufsrecht gibt jedem Verbraucher die Möglichkeit, online mit einem Unternehmer abgeschlossene Käufe und Verträge durch Erklärung gegenüber dem Verkäufer rückabzuwickeln – und zwar bis zu 14 Tage nach Abschluss des Vertrags, bei physischen Bestellungen ab dem Zeitpunkt des tatsächlichen Erhalts der Ware.
Dieses Recht ist gesetzlich verankert und kann nur in Einzelfällen durch den Shop ausgeschlossen werden (beispielsweise beim Herunterladen von digitaler Software).
Ablehnung des Widerrufs durch den Händler
Das 14-tägige Widerrufsrecht für Verbraucher bei Fernabsatzverträgen ist gesetzlich verankert und kann nicht einfach vom Shopbetreiber ausgeschlossen werden. Die Prüfung des Widerrufsrechts ist auch Bestandteil unserer Zertifizierung für das [Shopper Safety Gütesiegel].
Ausnahmen sind jedoch möglich bei Waren, die sich der Sache nach nicht für einen Umtausch oder eine Rücksendung eignen. Dies sind beispielsweise:
• Artikel, die persönlich auf Sie oder Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind (z. B. ein T-Shirt mit Ihrem aufgedruckten Namen oder ein Regal nach Maß)
• Versiegelte Produkte und Hygieneartikel, die bereits geöffnet wurden (z. B. DVDs oder Rasierer)
• Schnell verderbliche Waren (z. B. Obst und Gemüse)
• Digitale Abos und Inhalte (z. B. Software zum Downloads oder Streaming-Abos)
Eine genaue Aufstellung der Produktarten, für die kein Widerruf möglich ist, finden Sie in der Widerrufsbelehrung oder den AGB des jeweiligen Online-Shops.
Weiterhin gilt das Widerrufsrecht ausdrücklich nicht, wenn einer der folgenden Produkte zutrifft:
• Sie haben das Produkt im Handel vor Ort erworben (nicht nur dort abgeholt)
• Die Bestellung wurde als Selbstständiger/Unternehmer getätigt oder die Ware ist nur für eine gewerbliche Tätigkeit geeignet
Widerrufsfrist
Die gesetzliche Widerrufsfrist beträgt 14 Tage.
Der Beginn der Frist ist allerdings unterschiedlich und richtet sich nach der Art des abgeschlossenenen Vertrags und der Lieferung:
Bei physischen (zu versendenden) Produkten
beginnt die Widerrufsfrist zu dem Zeitpunkt, zu welchem Sie die Ware tatsächlich in Ihren Händen halten.
Wurde Ihr Paket also in eine Postfiliale eingeliefert, da Sie zum Zustellzeitpunkt nicht zu Hause waren, erst sobald Sie die Sendung bei der Post abholen.
Bei der Bestellung von gleichartigen physischen Produkten in mehreren Lieferungen
läuft die Widerrufsfrist ab dem Erhalt der ersten Lieferung. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn der Händler nicht mehr die volle gewünschte Menge eines Artikels auf Lager hat und Ihnen die aktuell verfügbare Menge als Teillieferung vorab schickt.
Auch bei Abonnements von Zeitungen und Zeitschriften beginnt die Frist mit dem Erhalt der ersten Ausgabe.
Bei der Teillieferung eines physischen Produkts
beginnt die Widerrufsfrist mit dem Zeitpunkt, zu welchem Sie das letzte Teil des Artikels erhalten – besteht beispielsweise ein TV-Rack aus zwei Paketen (Rahmen und Auflagen), die getrennt versendet werden, beginnt die Frist erst dann zu laufen, wenn Sie auch beide Pakete erhalten haben.
Bei digitalen Produkten,
die nicht auf einem Datenträger geliefert werden, beginnt die Frist mit dem Vertragsschluss.
Allerdings müssen Sie in der Praxis bei derartigen digitalen Inhalten meist bis zum Ablauf der Widerrufsfrist warten, bis Sie diese nutzen können, oder alternativ freiwillig auf das Widerrufsrecht verzichten.
Gleiches gilt für Versorgungs- oder Energielieferungsverträge (beispielsweise Strom, Gas, Wasser, Fernwärme, Telefon und Internet).
Wichtig:
Dem Verkäufer muss vor Ablauf der Widerrufsfrist Ihre eindeutige Erklärung über den Widerruf vorliegen.
Demnach ist die Annahmeverweigerung der Lieferung rein rechtlich kein wirksamer Widerruf. In der Praxis wird dies jedoch meist vom Online-Händler als Widerruf verstanden und als solcher behandelt.
Die Kontaktdaten, an welche Sie Ihre Widerrufserklärung richten müssen, finden Sie entweder in der Widerrufsbelehrung bzw. den AGB des Shops.