Während die Personalisierung die Kundenseite betrifft, sorgt Automatisierung dafür, dass interne Prozesse schneller und fehlerfreier laufen.
Beispiele für Automatisierung:
• E-Mail-Marketing: Abbruch-Mails bei Warenkörben, Geburtstags-Newsletter oder Follow-ups nach Käufen werden automatisch versendet.
• Preisautomatisierung: Systeme passen Preise in Echtzeit an Angebot, Nachfrage und Konkurrenz an.
• Lagerverwaltung: KI erkennt, wann Produkte nachbestellt werden müssen.
• Kundenservice: Chatbots beantworten einfache Fragen rund um die Uhr.
• Buchhaltung & Reporting: Automatisierte Systeme liefern präzise Analysen ohne manuelle Eingaben.
Die Folge: Händler sparen Zeit, Personalkosten und reduzieren Fehler.
Programme und Tools für KI-Personalisierung & Automatisierung
1. Dynamic Yield
• Fokus: Personalisierung von Webseiten, Produktempfehlungen, A/B-Tests.
• Vorteile: Sehr leistungsfähig, präzise Segmentierung, international einsetzbar.
• Nachteile: Hohe Kosten, eher für große Unternehmen geeignet.
Dynamic Yield
2. Bloomreach
• Fokus: Personalisierung + Content Management.
• Vorteile: Flexible Plattform, geeignet für komplexe Shops.
• Nachteile: Steile Lernkurve, Implementierung aufwendig.
Bloomreach
3. Clerk.io
• Fokus: Produktempfehlungen & intelligente Suchfunktionen.
• Vorteile: Einsteigerfreundlich, schnelle Integration.
• Nachteile: Weniger Features im High-End-Bereich.
Clerk.io
4. Emarsys (SAP)
• Fokus: Marketing-Automatisierung, Multichannel-Kommunikation.
• Vorteile: Starke Schnittstellen, besonders für größere Shops.
• Nachteile: Teuer und für kleine Händler schwer kalkulierbar.
Emarsys
5. HubSpot & ActiveCampaign
• Fokus: Marketing & Automatisierung, CRM.
• Vorteile: Gute Allround-Lösungen, skalierbar.
• Nachteile: Für sehr große E-Commerce-Shops manchmal zu limitiert.
HubSpot & ActiveCampaign
6. Klevu & Algolia
• Fokus: KI-gestützte Suchfunktionen.
• Vorteile: Deutlich bessere Suchergebnisse, Conversion-Steigerung.
• Nachteile: Zusatzkosten, nicht jeder Shop benötigt eine eigene Suche.
Klevu & Algolia
7. ChatGPT & KI-Integrationen
• Fokus: Content-Generierung, Kundenservice, FAQ-Automatisierung.
• Vorteile: Flexible Nutzungsmöglichkeiten, hohe Innovationskraft.
• Nachteile: Datenschutzfragen, teilweise unklare rechtliche Rahmenbedingungen.
ChatGPT
Vorteile von KI im E-Commerce
1. Mehr Umsatz: Personalisierte Empfehlungen steigern die Kaufwahrscheinlichkeit.
2. Höhere Conversion-Raten: Kunden sehen nur relevante Inhalte.
3. Effizienzsteigerung: Automatisierung spart Arbeitszeit und Kosten.
4. Kundenzufriedenheit: Schnelle Antworten, reibungslose Abläufe.
5. Skalierbarkeit: Systeme wachsen mit den Anforderungen.
6. Weniger Retouren: Passgenauere Empfehlungen reduzieren Fehlkäufe.
Nachteile & Risiken von KI
1. Hohe Kosten: Viele Tools sind teuer und erfordern Investitionen.
2. Komplexe Implementierung: Nicht jedes Unternehmen verfügt über die technische Expertise.
3. Datenschutzprobleme: DSGVO und rechtliche Vorgaben müssen strikt eingehalten werden.
4. Technische Abhängigkeit: Hat man sich für ein System entschieden, ist der Wechsel schwierig.
5. Unpersönliche Wirkung: Zu viel Automatisierung kann Kunden abschrecken.
6. Fehlerhafte Prognosen: Schlechte Datenqualität führt zu falschen Empfehlungen.
Praxisbeispiele: So nutzen große Händler KI
• Amazon: Pionier der KI-Personalisierung, perfektioniert Produktempfehlungen und dynamische Preise.
Amazon
• Zalando: Nutzt KI, um Modeempfehlungen auf Basis von Stil, Größe und Vorlieben auszugeben.
Zalando
• Otto: Automatisierte Prozesse bei Lagerhaltung, Preisgestaltung und Kundenservice.
Otto
• Spotify & Netflix (außerhalb des klassischen E-Commerce): Zeigen, wie mächtig Personalisierung bei Content sein kann.
Spotify & Netflix
Handlungsempfehlungen für Online-Händler
1. Klein anfangen: Starte mit einer E-Mail-Automatisierung, bevor sie sich an komplexe Systeme wagen.
2. Datenqualität sichern: Nur saubere Daten bringen verlässliche Ergebnisse.
3. Transparenz wahren: Informiere Kunden offen über Datennutzung.
4. DSGVO beachten: Sicherheit und Vertrauen sind das A und O.
5. Richtig kombinieren: KI ist eine Ergänzung, kein Ersatz für persönlichen Kontakt.
6. Monitoring nutzen: Ergebnisse regelmäßig prüfen und optimieren.
Zukunftsausblick: Wohin geht die Reise?
• Hyperpersonalisierung: Noch präzisere Analysen, Vorhersagen und Empfehlungen.
• Predictive Analytics: Systeme wissen, was Kunden wollen, bevor sie es selbst wissen.
• Voice Commerce: Sprachassistenten wie Alexa oder Google Assistant werden zu Verkaufskanälen.
• Augmented Reality & KI: Virtuelle Anprobe im Fashion-Bereich oder digitale Produktvorschauen im Möbelhandel.
• No-Code-Lösungen: Auch kleine Händler können bald ohne Entwickler KI einsetzen.
Fazit: KI als Chance mit Risiken
KI-Personalisierung und Automatisierung sind kein kurzfristiger Trend, sondern der neue Standard im E-Commerce. Wer sie sinnvoll nutzt, steigert Umsatz, spart Kosten und verbessert die Kundenerfahrung.
Doch Händler müssen die Balance wahren: zu viel Automatisierung wirkt kalt, während fehlende Transparenz rechtliche Risiken birgt.
Die klare Empfehlung lautet: Strategisch und schrittweise einsteigen, statt blind jedem Hype zu folgen.