Ein Handy auf einem weißen Tisch liegend, mit dem Schriftzug PayPal im Handy zu sehen.

PayPal stoppt kostenlosen Rücksendeservice in Deutschland – was das für Käufer und Händler bedeutet

Seit dem 27. November 2022 ist es für deutsche PayPal-Kunden vorbei mit kostenlosen Rücksendungen. Der Service, der zuvor die Rücksendekosten bei Onlinekäufen erstattete, wurde ersatzlos eingestellt.

Für Käufer, die diesen Service häufig nutzten, bringt das nun einige Änderungen mit sich. Was steckt hinter dieser Entscheidung, und wie können sich Verbraucher und Onlinehändler jetzt darauf einstellen?

Hintergrund: Der ehemalige Rücksendeservice von PayPal

PayPal hat sich in Deutschland über Jahre hinweg als praktischer Bezahldienst etabliert. Der Käuferschutz war ein großer Vorteil – und die kostenlose Rücksendekostenerstattung bot zusätzliche Sicherheit für den Onlinekauf.

Bis zu einem festgelegten Betrag konnten Kunden ihre Rücksendekosten erstatten lassen, solange die Bestellung über PayPal abgewickelt wurde. Gerade bei Kleidung oder Elektronik, die man gerne vorher ausprobiert, war dieser Service beliebt. Seit November 2022 ist das allerdings Geschichte.

Warum PayPal den Service eingestellt hat

Offiziell gibt es keine detaillierte Begründung seitens PayPal, aber mögliche Ursachen liegen auf der Hand: Der Rücksendeservice war mit hohen Kosten verbunden. Deutschland gehört zu den Ländern mit hohen Retourenquoten, vor allem im Mode- und Elektronikbereich, was das Rückgabesystem stark beansprucht hat.

Auswirkungen für Online-Shopper

Für viele Käufer bedeutet die Änderung, dass sie nun selbst für ihre Rücksendungen zahlen müssen, es sei denn, der Shop bietet diesen Service freiwillig an. Das kann sich bei größeren oder schwereren Artikeln schnell summieren. Folgende Punkte sollten Kunden jetzt beachten:

• Rückgabebedingungen prüfen: Da PayPal hier keinen Schutz mehr bietet, sollten Verbraucher die Rückgaberegelungen des Shops genauer lesen. Einige Händler übernehmen Rücksendekosten freiwillig – andere verlangen, dass Kunden diese selbst tragen.

• Alternativen zu PayPal nutzen: Manche Zahlungsdienstleister haben eigene Regelungen für Rücksendungen. Es lohnt sich, die Optionen durchzugehen, um herauszufinden, welche Services vergleichbaren Schutz bieten.

• Bewusster einkaufen: Rücksendungen, die durch falsche Größen oder Erwartungen entstehen, lassen sich vermeiden, indem Kunden vor dem Kauf Produktbeschreibungen und Bewertungen genauer durchgehen. Gerade bei Modeartikeln oder teureren Produkten kann dies helfen, Kosten zu sparen.

Welche Auswirkungen hat die Änderung für Online-Händler?

Auch Händler merken den Unterschied. Da PayPal als Zahlungsmethode weit verbreitet ist, könnte die Entscheidung einige Auswirkungen auf das Kaufverhalten haben. Mehrere Aspekte spielen hier eine Rolle:

• Verändertes Retourenverhalten: Da Kunden jetzt die Rücksendekosten bedenken müssen, könnten weniger Retouren bei den Shops eingehen. Das kann besonders bei Artikeln mit häufigen Größen- oder Farbretouren ein Vorteil sein.

• Kulante Rückgabebedingungen als Vorteil: Händler, die ihre Rückgaberegeln flexibel gestalten und freiwillig Rücksendekosten übernehmen, können dies gezielt als Service-Plus nutzen. Gerade kleinere oder mittelständische Anbieter können mit dieser Strategie auf sich aufmerksam machen und Vertrauen aufbauen.

• Weniger Rücksendungen durch bewusstere Käufe: Da einige Käufer nun genauer überlegen, was sie bestellen, könnte dies langfristig zu einer niedrigeren Retourenquote führen. Für Händler bedeutet das weniger Aufwand und geringere Kosten für die Rückabwicklung – ein Gewinn für alle.

Tipps für Käufer, um Rücksendekosten zu vermeiden

Es gibt durchaus Möglichkeiten, um auch ohne den PayPal-Service Rücksendekosten einzusparen:

• Auf Bewertungen und Produktdetails achten: Eine gründliche Recherche hilft dabei, Fehlkäufe zu vermeiden. Wer sich unsicher ist, sollte die Bewertungen durchlesen oder, wenn möglich, beim Händler direkt nachfragen.

• Möglichst bei Händlern mit kostenfreier Rückgabe einkaufen: Einige Shops bieten weiterhin eine kostenlose Retoure an. In manchen Fällen ist diese sogar an die Nutzung bestimmter Zahlungsarten gebunden – ein Blick in die Konditionen lohnt sich.

• Alternative Bezahldienste prüfen: Manche Zahlungsdienstleister bieten weiterhin Rücksendekostenerstattungen oder haben ähnliche Services. Informieren Sie sich, ob ein anderer Anbieter vielleicht die bessere Wahl ist.

Fazit: Auswirkungen auf den Markt und Verbraucher

Die Entscheidung von PayPal betrifft den deutschen Onlinehandel und den Einkauf vieler Verbraucher spürbar. Kunden werden in Zukunft sorgfältiger prüfen, bei welchen Händlern sie bestellen, und überlegen, ob Rücksendekosten das Einkaufserlebnis für sie verändern.

Zugleich könnte sich das Einkaufsverhalten hin zu bewussteren Kaufentscheidungen verändern, was für Kunden, Händler und Umwelt eine positive Auswirkung haben kann.

Händler, die freiwillig auf kundenfreundliche Rückgaberichtlinien setzen, können durch diesen Service punkten und sich am Markt positionieren. Kunden wiederum sollten sich vor dem Kauf mehr mit Rückgabebedingungen auseinandersetzen – so lassen sich Kosten einsparen, auch ohne den PayPal-Service.

Erstellt: 11.11.2023 / Bearbeitet: 25.10.2024.

 

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1 Kommentar

Schade das es dies nicht mehr gibt!

Berger

Berger

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