Der E-Commerce Handel boomt. Das haben Sie bestimmt schon hunderte Male gelesen, oder? In diesem Beitrag schauen wir hinter die Kulissen und werfen ein Blick auf die statistischen Zahlen im E-Commerce
Inhaltsverzeichnis
1. Was ist E-Commerce und warum ist es wichtig?
2. Entwicklung und Wachstum des E-Commerce in Deutschland
3. Umsatz- und Wachstumszahlen im B2B-E-Commerce
4. Deutschland im globalen E-Commerce-Markt
5. Kaufverhalten der deutschen Verbraucher im Online-Handel
6. Beliebtheit des Online-Shoppings
7. Anzahl der E-Commerce-Nutzer in Deutschland
8. Häufigkeit der Online-Bestellungen
9. Mobile E-Commerce
10. Versanddienstleister im E-Commerce
11. Beliebteste Produktkategorien im Online-Handel
12. E-Commerce und das Weihnachtsgeschäft
13. Bevorzugte Zahlungsmethoden im E-Commerce
14. Die Top 10 der beliebtesten Online-Shops in Deutschland
15. Zukunft des E-Commerce in Deutschland
16. Fazit: Die anhaltende Dynamik des Online-Handels
Was ist E-Commerce und warum ist es wichtig?
E-Commerce, kurz für Electronic Commerce, bezeichnet den digitalen Handel von Produkten und Dienstleistungen über das Internet. Der Begriff E-Commerce umfasst alle Aspekte des Online-Handels, von der Bestellung und Bezahlung bis hin zur Lieferung der Waren.
Online-Shopping ist die wohl bekannteste Form des E-Commerce. Heute können Verbraucher fast alles online kaufen: Kleidung, Lebensmittel, Möbel, Pflanzen, Medikamente und vieles mehr.
Der digitale Handel hat den traditionellen Einzelhandel revolutioniert und bietet bequemen Zugang zu einer Vielzahl von Produkten rund um die Uhr.
Entwicklung und Wachstum des E-Commerce in Deutschland
Der E-Commerce in Deutschland hat in den letzten Jahren ein beeindruckendes Wachstum erlebt. Um die Entwicklung dieser Branche zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die Umsatzzahlen.
Der Umsatz im B2C-E-Commerce, also im Endkundengeschäft, ist zwischen 2012 und 2021 kontinuierlich gestiegen und hat sich fast exponentiell entwickelt. Hier sind die jährlichen Umsatzzahlen:
- 2012: 28 Milliarden Euro
- 2013: 32 Milliarden Euro
- 2014: 35,6 Milliarden Euro
- 2015: 39,9 Milliarden Euro
- 2016: 44,2 Milliarden Euro
- 2017: 48,9 Milliarden Euro
- 2018: 53,3 Milliarden Euro
- 2019: 59,2 Milliarden Euro
- 2020: 72,8 Milliarden Euro
- 2021: 86,7 Milliarden Euro
Diese beeindruckende Steigerung um insgesamt 58,7 Milliarden Euro entspricht laut Statista einem Gesamtwachstum von knapp 210 Prozent – das sind rund 21 Prozent pro Jahr.
Im Jahr 2022 gab es jedoch einen leichten Rückgang um etwa zwei Prozent, was als kleine Delle im ansonsten kontinuierlichen Wachstum betrachtet werden kann. Für 2023 wird jedoch wieder ein deutliches Wachstum erwartet.
Umsatz- und Wachstumszahlen im B2B-E-Commerce
Der B2B-E-Commerce, also der Handel zwischen Unternehmen, zeigt ebenfalls ein stetiges Wachstum, wenn auch weniger rasant als im B2C-Bereich. Im Jahr 2022 lag der Umsatz laut Statista bei rund 1,67 Billionen Euro.
Für das Jahr 2023 wird laut Statista ein weiterer Anstieg auf prognostizierte 1,8 Billionen Euro erwartet.
Zum Vergleich: Im Jahr 2012 lag der Umsatz noch bei etwa 875 Milliarden Euro. Das entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von rund 10,6 Prozent über die letzten zehn Jahre.
Deutschland im globalen E-Commerce-Markt
Der B2C-E-Commerce-Markt weltweit ist enorm, besonders in Asien und den USA.
Deutschland nimmt zwar eine bedeutende Position ein, bleibt jedoch global gesehen ein vergleichsweise kleiner Akteur, insbesondere wenn man den Gesamtumsatz weltweit betrachtet.
Dennoch entwickelt sich der Markt stetig weiter und bietet deutschen Unternehmen Chancen zur Teilnahme und zum Wachstum in einer dynamischen globalen Landschaft.
Kaufverhalten der deutschen Verbraucher im Online-Handel
E-Commerce ist nicht nur eine Frage des Umsatzes, sondern auch des Konsumentenverhaltens.
Was kaufen die Deutschen am liebsten online? Wie oft tätigen sie Online-Käufe? Und wie wirkt sich das Weihnachtsgeschäft auf die Umsätze aus?
Beliebtheit des Online-Shoppings
Über die Hälfte der Deutschen bevorzugt das Online-Shopping gegenüber dem stationären Handel. Diese Vorliebe spiegelt sich in den Umsatz- und Nutzerzahlen wider.
Laut einer Studie von Appinio aus dem Jahr 2022 hat der E-Commerce den Einzelhandel in Deutschland bereits überholt.
Anzahl der E-Commerce-Nutzer in Deutschland
Im Jahr 2023 nutzten schätzungsweise rund 40 Millionen Menschen in Deutschland E-Commerce. Diese Zahl soll bis 2028 um 27,4 Prozent auf etwa 67,9 Millionen ansteigen.
Weltweit lag die Zahl der E-Commerce-Nutzer im Jahr 2022 bei etwa 4,1 Millarden. Laut Prognosen wird diese Zahl bis 2025 um mehr als eine Milliarde zusätzliche Nutzer steigen.
Häufigkeit der Online-Bestellungen
Weltweit tätigen etwa 47 Prozent der E-Commerce-Nutzer mindestens zweimal im Monat Online-Bestellungen.
In Deutschland liegt die durchschnittliche Anzahl der monatlichen Bestellungen bei 1,7. Im internationalen Vergleich liegt Großbritannien laut Sendcloud mit 2,2 Bestellungen pro Monat an der Spitze, gefolgt von den USA mit 2,0 und Spanien sowie Italien mit 1,8.
Mobile E-Commerce
Ein bedeutender Anteil der E-Commerce-Transaktionen wird über mobile Geräte wie Smartphones abgewickelt.
In Deutschland werden rund 40 Prozent der E-Commerce-Umsätze über mobile Endgeräte generiert.
Weltweit ist dieser Anteil sogar noch höher, mit etwa 60 Prozent aller E-Commerce-Transaktionen, die mobil durchgeführt werden.
Versanddienstleister im E-Commerce
Ein wichtiger Aspekt des E-Commerce ist die Logistik. Versanddienstleister spielen eine entscheidende Rolle bei der Zustellung der bestellten Waren.
In Deutschland führt DHL das Feld der bevorzugten Paketdienste an, gefolgt von Hermes, DPD, UPS und GLS.
Eine interessante Statistik zeigt, dass rund 23 Prozent der Online-Shopper ihre Bestellung nicht aufgeben würden, wenn keine Sendungsverfolgung verfügbar ist.
Im Jahr 2023 entschieden sich 50 Prozent der Online-Shopper für den Standardversand als bevorzugte Liefermethode.
Beliebteste Produktkategorien im Online-Handel
Die Pandemie hat den Online-Verkauf bestimmter Produktkategorien, insbesondere Lebensmittel, stark gefördert.
Dennoch dominieren andere Produktkategorien weiterhin den deutschen E-Commerce-Markt. Bekleidung und Elektronikprodukte sind die Spitzenreiter der beliebtesten Warengruppen.
Die Top 5 der am häufigsten online gekauften Produkte im Jahr 2022 waren:
1. Bekleidung
2. Elektronik und Telekommunikation
3. Haushaltswaren und -geräte
4. Computer, Zubehör, Spiele und Software
5. Möbel, Lampen und Dekoration
Lebensmittel rangierten auf Platz sieben. Besonders bemerkenswert ist, dass Bekleidung im Jahr 2022 einen Umsatz von knapp 16,8 Milliarden Euro erzielte.
Im Jahr 2021 hat das Statistische Bundesamt eine Umfrage unter den 16- bis 74-Jährigen in der EU durchgeführt, um herauszufinden, welche Produkte am häufigsten online bestellt wurden.
Interessanterweise belegten Lebensmittel in diesem zweiten Corona-Jahr den fünften Platz, eine Veränderung im Vergleich zum darauffolgenden Jahr.
Filme erfreuten sich ebenfalls großer Beliebtheit und landeten auf dem zweiten Platz. Unangefochten an der Spitze und kaum überraschend waren jedoch Bekleidung und Schuhe.
E-Commerce und das Weihnachtsgeschäft
Das Weihnachtsgeschäft ist traditionell die umsatzstärkste Zeit im E-Commerce. Viele Menschen nutzen die Vorweihnachtszeit, um Geschenke für ihre Liebsten zu kaufen.
Im Jahr 2022 wurden während der Weihnachtszeit etwa 21,2 Milliarden Euro durch Online-Shopping umgesetzt. Der Gesamtumsatz im E-Commerce lag laut Handelsverband bei 84,5 Milliarden Euro, was etwa einem Viertel des Jahresumsatzes entspricht.
Bevorzugte Zahlungsmethoden im E-Commerce
Die Wahl der Zahlungsmethode ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg im E-Commerce. Eine Umfrage zeigt, dass Online-Bezahldienste wie PayPal und Klarna in Deutschland am beliebtesten sind, gefolgt von der Zahlung auf Rechnung und Lastschriftverfahren.
Die acht beliebtesten Zahlungsmethoden im deutschen E-Commerce sind:
1. Online-Bezahldienste wie PayPal und Klarna: 71 Prozent
2. Zahlung auf Rechnung: 57 Prozent
3. Lastschriftverfahren: 51 Prozent
4. Kreditkarte: 35 Prozent
5. EC-Karte: 31 Prozent
6. Gutscheine: 28 Prozent
7. Vorkasse: 20 Prozent
8. Nachnahme: 6 Prozent
Die Top 10 der beliebtesten Online-Shops in Deutschland
Haben Sie sich schon einmal gefragt, welche Online-Shops in Deutschland am beliebtesten sind? Amazon führt die Liste unangefochten an, gefolgt von Otto und Zalando.
Hier die Top 10 der beliebtesten Online-Shops in Deutschland im Jahr 2022:
1. Amazon: 14,39 Milliarden Euro Umsatz
2. Otto: 4,52 Milliarden Euro Umsatz
3. Zalando: 2,61 Milliarden Euro Umsatz
4. Media Markt: 1,81 Milliarden Euro Umsatz
5. Apple: 1,36 Milliarden Euro Umsatz
6. IKEA: 1,30 Milliarden Euro Umsatz
7. Lidl: 0,97 Milliarden Euro Umsatz
8. H&M: 0,92 Milliarden Euro Umsatz
9. Saturn: 0,90 Milliarden Euro Umsatz
10. About You: 0,90 Milliarden Euro Umsatz
Interessanterweise haben fast alle dieser Shops im Vergleich zum Vorjahr an Umsatz eingebüßt – ein Effekt, der auf das Ende der Pandemie zurückzuführen ist.
Lediglich Apple, Lidl und About You konnten ihre Umsätze spürbar steigern. H&M verzeichnete immerhin noch ein Wachstum von rund zwei Prozent.
Die größten Verlierer waren die Elektronikhändler Media Markt und Saturn.
Zukunft des E-Commerce in Deutschland
Auch wenn der deutsche E-Commerce-Markt kürzlich einen leichten Rückgang verzeichnete, wird für die kommenden Jahre wieder ein Wachstum erwartet.
Diese Prognosen zeigen, dass E-Commerce und Online-Shopping weiterhin boomen und dem stationären Handel zunehmend den Rang ablaufen. Die Entwicklung der Einkaufsgewohnheiten und Markttrends bleibt spannend.
Werden nachhaltige Modetrends den Online-Kauf von Kleidung reduzieren? Werden immer mehr Lebensmittel von REWE, Aldi und Lidl online bestellt? Die Antworten auf diese Fragen werden die Zukunft des E-Commerce prägen.
Fazit: Die anhaltende Dynamik des Online-Handels
Der E-Commerce in Deutschland zeigt eine beeindruckende Dynamik und Wachstumsrate. Trotz eines leichten Rückgangs im Jahr 2022 bleibt der Trend positiv.
Mit steigenden Nutzerzahlen und einer zunehmenden Anzahl von Online-Käufen wird der E-Commerce den traditionellen Einzelhandel weiterhin herausfordern und möglicherweise überholen.
Die Entwicklung der Verbraucherpräferenzen und der technologischen Fortschritte wird eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Zukunft des E-Commerce spielen.
Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich dieser Sektor in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird.